28.06.12 TAG 8 Zentrifugen-Mysterium & die geheime Box für den Computer
Nachdem die Spannung in unserem
Labor auch früh am Morgen nicht ausreicht ist Monikas letzte Idee, dass wir die
Zentrifuge wieder ins Hauptgebäude bringen, denn dort ist angeblich das Stromversorgung
weniger problematisch. Gesagt – getan. Nelson schleppt das Zentrifugen-Monster
in unseren Schlafsaal und probiert sie am Boden. Außer einem Stromschlag keine
Reaktion. Somit wandert sie auf mein Nachtkästchen (eines dieser schönen
Krankenhauskästchen mit ausziehbarem Tisch auf der Seite), wird dort angesteckt
und zum ersten Mal funktioniert sie auch.
Parallel dazu überlegen wir uns
wie wir unseren Computer für die Messungen am besten am Dach unseres Labors
platzieren. Der rote Hartschalenkoffer wirkt zwar ziemlich stabil und auch die
Zippverschlüsse wären optimal um die Stromversorgung für unseren Computer und
WADIs zu ermöglichen, aber leider schreit er, durch sein leuchtendes Rot gerade
zu „nimm mich“ und da rund um die Klinik immer viele Leute unterwegs sind,
beschließen wir für den Computer ein besseres Versteck zu basteln. Eine alte
Kartonschachtel umwickelt mit Plastiksackerl, stellt sich als unauffälligste
Verkleidung heraus (sie fühlt sich richtig wohl, umgeben von all den anderem
Müll hier auf der Strasse).
Während Nelson klebt und
schneidet übersiedle ich im Labor unten meinen E.colli in Bouillon und bereite
weitere Agar-Platten vor – die ersten 250 Stück sind somit fertig vorbereitet
und warten nur darauf verwendet zu werden. Außerdem verteile ich den Wein aus
unserer Glasflasche, denn auf 5 Liter nicht billigen Billigwein kann ich gerne
verzichten.
Monika möchte mit uns zu Abend essen und als wir gerade
fertig sind im Labor und uns auf den Weg machen wollen, präsentiert sich uns
die Regenzeit zum ersten Mal von ihrer stürmischsten Seite. An ein Verlassen
der Clinic ist nicht zu denken, außer wir finden hier irgendwo in Monikas
Schätzen ein Schlauchboot, denn der Platz vor der Klinik hat sich bereits in
einen See verwandelt. Aber wir versuchen einfach das Beste aus unserer
Gefangenschaft zu machen und setzten uns vor unserem Zimmer zu einem
gemeinsamen Abendessen zusammen. Wir haben Brot, Instantsoup, Tomaten, Zwiebel,
Avocado (das wird dann die 3. die wir heute verspeisen) und Schwarzbier zur
Verfügung.
Der Regen ist nun mittlerweile schwächer geworden und schon
hört man aus der Nachbarschaft wieder dröhnende Musik die uns hoffentlich bald
in den Schlaf hämmert.
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