Freitag, 29. Juni 2012

TAG 9 - Gammel-Groundnutsoup


29.06.12 TAG 9 – Gammel-Groundnutsoup

Schon mal Grün vor Übelkeit geworden? Also so richtig grün wie in Comics? Ich schon! Beide Male in Ghana und das zweite Mal genau heute.
Da es seit gestern Abend nicht zu regnen aufgehört hat, habe ich heute Morgen mit dem Internet gekämpft um den Blog zu aktualisieren und einfach Office-Zeug zu erledigen. Aber auch wenn man sich nicht so viel bewegt, wird man irgendwann hungrig. So sollte das Highlight des Tages der erste Besuch in der Chop-Bar um die Ecke werden.  Eine kleine Hütte mit winzigen Tischchen. Man kann schon von draußen die Groundnutsoup riechen. Wir bestellen uns diese ghanaische Köstlichkeit mit Banku, obwohl doch einige Fliegen um den Topf schwirren. Aber da ich weiß, dass diese Töpfe für gewöhnlich auf kleinen Kohleofen stehen (auch wenn ich in diesem Fall keinen davon erblicken kann, da alles hinter der Bar ist) mache ich mir vorerst keine Sorgen. Beides wird, wie immer, in vielen kleinen Plastiksackerl abgefüllt und uns überreicht. Zuhause wird die ölige Suppe in Teller gegossen und schon kann losgelöffelt werden. Es befinden sich sogar 2 Fleischstücke darin – Teile von Kuhfüßen, eine ghanaische Spezialität. Aber schon nach dem ersten Bissen, erinnere ich mich wieder warum ich nicht der größte Fan der Cowlegs bin – glibbriges Bindegewebe und Fett, sind nicht unbedingt meine Leibspeiße und die Spuren an Fleisch die einem zwischen den Zähnen hängen bleiben sind eigentlich nicht erwähnenswert. Nelson probiert sein Stück Fleisch und dieses entpuppt sich als unkaubarer Sehnenpatzen. Die Geräusche, die er beim Versuch dieses Stück zu Kauen macht, lassen sich meinen Appetit verflüchtigen und als ich ein wurmähnliches Gebilde und einen Fischkopf in meiner Suppe finde ist das Mahl beendet.
Von Minute zu Minute wird uns schlechter, aber da ich mir einbilde noch in die Stadt spazieren zu müssen um eventuell Teile für eine Wasserstrahlpumpe zu finden, gehen wir bei Regen los. Nach 15 Minuten endlich in der Stadt angelangt, drehen wir unverzüglich um, da keiner von uns beiden sich auf der Straße übergeben möchte und somit als Gesprächsthema für die nächsten Wochen zu dienen. Wir schleppen uns Heim, stellen uns zu beiden Seiten des Bettes Eimer auf.

In den späten Abendstunden (also so gegen halb 7 herum, wenn die Sonne untergeht) haben wir uns wieder einigermaßen erholt und versuchen schließlich das Projekt „Wasserstrahlpumpe“ doch noch zu realisieren. Nelson entpuppt sich als wahrer Mc Gyver und bastelt aus 2 Eppis, einer 100 µl Pipettenspitze, Schlauchresten vom Autoklaven und nem Kaugummi - hihi, ok das ist jetzt ein Scherz! Es war nur ne Menge Klebeband -  eine Wasserstrahlpumpe.
Aber der Feinschliff fehlt der guten Pumpe noch, doch wir beschließen, das am nächsten Morgen fertigzustellen,  um vor dem ersten großen Experiment noch genügend Schlaf zu bekommen.

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