30.06.12 TAG 10 – Das erste Experiment
Heute ist es endlich so weit,
nach Reinigung und Adjustierung der Geräte, Vorbereitung der Medien und
Gebrauchsmaterialien starten wir heute unseren ersten Versuch.
Um 8 Uhr beginnt Nelson mit dem
Feinschliff seiner Wasserstrahlpumpe, damit wir später 100 ml Wasser filtern
können und ich fange an die E.coli-Keimsuspension abzuzentrifugieren und aufzureinigen.
Schließlich kommt das resuspendierte Pellet in unsere, schwer erkämpfte, 5
Liter Glasflasche, mit dem zu testenden Wasser. Da die Keimzahl recht hoch ist,
kommt es zu einer sichtlichen Trübung des Wassers.
Nach der Aufteilung des
Wassers auf die Flaschen, kommen diese auf das Dach, auf dem Nelson auch schon
unser Equipment, also den Computer mit den WADIs und dem UV-Messgerät aufgebaut
hat.
Nun heißt es stündlich Proben zu
nehmen, unseren Erwartungen nach zu verdünnen und zu hoffen, dass wir mit der
Keimzahlabschätzung nicht allzu daneben gelegen sind. Viel Zeit bleibt zwischen
den einzelnen Probennahmen nicht, denn alleine die Verdünnung und der
Oberflächenausstrich auf den Platten dauert gute 30 Minuten. Dann muss aber
noch für den nächsten Versuch vorbereitet werden und alles möglichst sauber
gehalten werden.
Das Wetter ist zwar sehr bewölkt,
aber dennoch zeigen sich bei der Duchsicht der Dateien zu Mittag Intensitäten
von 20 W/m2, also schon ordentlich power.
Nach der 5. Stunde probieren wir
das Filriergerät mit Nelsons – alias McGyvers – Wasserstrahlpumpe und sind
beide ganz verzückt über die schnelle Filtrierung und vorallem, dass es
tatsächlich möglich ist mit ein bisschen Phantasie soetwas zu bauen.
Um kurz vor 18 Uhr sind wir mit
den Versuchen fertig, räumen noch alles weg, bereiten einige Dinge für die
nächsten Versuche am Montag und Dienstag vor und verlassen schließlich um 19
Uhr das Labor um uns mit Monika noch ein nettes Abendessen zu gönnen. Meinem
Hunger entsprechend, halte ich Ausschau nach halben gegrillten Schweinen, aber
leider wird hier Schweinefleisch kaum gegessen und so entscheide ich mich in
dem netten kleinen Restaurant in das uns Monika bringt für gegrillten Tilapia
und fried rice.
Nach 1 ½ stündiger 3-fach
Beschallung - vom Fernseher hinter unserem Tisch, der Musik aus den Mega-Boxen
und jemandem der eine Rede über ein Mikrofon zu halten scheint – bekommen wir
unser Essen serviert. Es sieht herrlich aus: ein Teller auf den gerade noch der
duftende Fisch passt, dazu leckeres Gemüse und auf einem seperaten Teller der
fritierte Reis mit Salat. Genau das richtige Essen nach so einem Tag.
Aber wenn man beschließt mit dem
Taxi nach Hause zu fahren, sollten man sich solch ein üppiges Essen vielleicht
2 Mal überlegen. Im Dunkeln ist die Schweizer-Käse-Strasse noch viel
schwieriger zu befahren, auch wenn der Taxifahrer die Strecke wie seine
Westentasche kennt. Wir behalten unser Essen dennoch und werfen uns schließlich
um halb 10 – bereits tiefste Nacht für ghanaische Verhältnisse, ins Bett.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen