Freitag, 13. Juli 2012

TAG 23 - Cape Coast


13.07.12 Tag 23 – Cape Coast


Wir erwachen in den, von der Seeluft feuchten, Betten und beginnen unseren Tag mit einem Frühstück am Strand. Zwar zu fast schon europäischen Preisen, aber nach den Anstrengungen der letzten Tage, haben wir uns das verdient.














Wir schnappen unsere Bücher und belegen 2 Liegen im Resort (direkt am Strand ist es mir zu stressig, wenn man vor lauter I’mfinehowareyou nicht zum Lesen kommt) und genießen bis Mittag das süße Nichtstun. Schließlich dürfen wir unser neues Zimmer beziehen – ein kleines rundes Häuschen, das den ghanaischen Häusern im Norden nachempfunden ist. Auch hier kann man die ganze Zeit über die Wellen hören (also nichts für schwache Blasen).

Unser nächstes Ziel ist Cape Coast Castle. An der ghanaischen Küstenlinie findet man eine ganze Menge dieser Befestigungen. Die älteste ist in Elmina (die Nachbarstadt) – die Burg dort stammt in etwa aus dem Jahr 1450. Cape Coast Castle wurde etwas später von den Portugiesen errichtet, aber im Laufe der Jahrhunderte, wechselten recht oft die Besitzer, aufgrund der guten Lage der Burg. Dazu zählen Schweden, Dänen und schließlich ab 1650 die Engländer.

Wenn man sich der Anlage am Strand nähert, sieht man weiß getünchte, imposante Mauern, einladende Innenhöfe und einen netten Wohntrakt. Ursprünglich war diese Anlage als Handelsstützpunkt für Gold, später für Missionierungstätigkeiten und letztlich für den Sklavenhandel gedacht. 

Dies ist die dunkle Seite dieser, an sich schönen Befestigungsanlage. Der Male Slave Dungeon befindet sich unter der Kapelle. Mehrere Räume, die ungefähr 60 m2 umfassen und in die pro Raum mehrere hundert Männer für bis zu 3 Monate gepfercht wurden. Als diese Räume entdeckt wurden, war der Boden bis zu einem halben Meter mit Exkrementen bedeckt. Auch die Räume für die weiblichen Sklaven sind nicht viel besser. Aber in der Todeszelle, für aufständische Sklaven, in der es nicht einmal ein winziges Fenster zur Luftzufuhr gibt, schnürt uns endgültig die Luft ab. Vor dem Door of no return lagen die Schiffe, mit denen die Sklaven nach Zentral-, Süd-, Nordamerika und Europa verschifft wurden. Bedrückt verlassen wir die Burg.


Der Rest des Tages gestaltet sich recht entspannt. Wir genießen Sea-Food in einem Restaurant nahe der Burg und haben anschließend einen Spaziergang am Strand, wo wir ein paar Schweinen begegnen die den Strand sichtlich mehr genießen, als die Ghanaer selber. 

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