13.07.12 Tag 23 – Cape Coast
Wir erwachen in den, von der
Seeluft feuchten, Betten und beginnen unseren Tag mit einem Frühstück am
Strand. Zwar zu fast schon europäischen Preisen, aber nach den Anstrengungen
der letzten Tage, haben wir uns das verdient.
Unser nächstes Ziel ist Cape
Coast Castle. An der ghanaischen Küstenlinie findet man eine ganze Menge dieser
Befestigungen. Die älteste ist in Elmina (die Nachbarstadt) – die Burg dort stammt
in etwa aus dem Jahr 1450. Cape Coast Castle wurde etwas später von den
Portugiesen errichtet, aber im Laufe der Jahrhunderte, wechselten recht oft die
Besitzer, aufgrund der guten Lage der Burg. Dazu zählen Schweden, Dänen und
schließlich ab 1650 die Engländer.
Wenn man sich der Anlage am
Strand nähert, sieht man weiß getünchte, imposante Mauern, einladende Innenhöfe
und einen netten Wohntrakt. Ursprünglich war diese Anlage als Handelsstützpunkt
für Gold, später für Missionierungstätigkeiten und letztlich für den
Sklavenhandel gedacht.
Dies ist die dunkle Seite dieser, an sich schönen
Befestigungsanlage. Der Male Slave Dungeon befindet sich unter der Kapelle.
Mehrere Räume, die ungefähr 60 m2 umfassen und in die pro Raum
mehrere hundert Männer für bis zu 3 Monate gepfercht wurden. Als diese Räume
entdeckt wurden, war der Boden bis zu einem halben Meter mit Exkrementen
bedeckt. Auch die Räume für die weiblichen Sklaven sind nicht viel besser. Aber
in der Todeszelle, für aufständische Sklaven, in der es nicht einmal ein
winziges Fenster zur Luftzufuhr gibt, schnürt uns endgültig die Luft ab. Vor
dem Door of no return lagen die Schiffe, mit denen die Sklaven nach Zentral-,
Süd-, Nordamerika und Europa verschifft wurden. Bedrückt verlassen wir die
Burg.
Der Rest des Tages gestaltet sich
recht entspannt. Wir genießen Sea-Food in einem Restaurant nahe der Burg und
haben anschließend einen Spaziergang am Strand, wo wir ein paar Schweinen
begegnen die den Strand sichtlich mehr genießen, als die Ghanaer selber.
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