Wien aus der ghanaischen Sichtweise
Die Reise ist vorbei, Helioz und die WADIs sind zurück in Wien und ich
freue mich das all unsere Experimente so toll gelaufen sind. Aber irgendwie fühle
ich mich heute eher wie eine Ghanaerin die zum ersten Mal in Wien ist.
Alles beginnt heute Morgen damit, dass ich etwas zu Essen brauche und
anstatt auf die Strasse zu gehen und mein Cocoa and Koshe oder Watschi zu
bekommen, sollte ich mich in ein grosses Geschäft mit einer noch viel grösseren
Auswahl begeben, dass ich gleich aufgrund des zu hohen Stressfaktors verwerfe.
Niemand, von den Leuten die ich auf der Strasse treffe, grüsst oder sieht
auch nur ansatzweise freundlich aus. Liegt vielleicht daran, dass alle
irgendwelche Taschen, Koffer, ... in ihren Händen tragen, am Rücken
transportieren oder vor sich herschieben/hinter sich nachziehen, anstatt am
Kopf die Lasten zu transportieren und am Rücken die Kinder. All diejenigen die
keine Gepäckstücke transportieren, halten in ihren Händen entweder
Mobiltelefone oder Pappbecher.
Die Strassen sind extrem sauber und der Verkehr nicht so chaotisch – wenn 3
Spuren aufgezeichnet sind, befinden sich auch tatsächlich nur 3 Autos
nebeneinander. Es wird viel weniger gehupt.
Was mir noch auffällt: die Bekleidung ist viel weniger farbenfroh, überall
sind spiegelnde Flächen in denen man sich sieht, viele Leute rauchen, es gibt
soo viel Auswahl.
Verschüchtert gehe ich wieder nach Hause und koche mir Reis mit Bohnen und
stelle mir vor er stammt von einem Strassenstandl in Ghana.
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